Archiv der vergangenen Veranstaltungen
Hier finden Sie eine Auswahl unserer Veranstaltungen, die in der Europäische Akademie in Waren (Müritz) organisiert wurden.
2024
Neue Ländlichkeit: Aufbrüche - Ideen - Reflexionen 05.02.2024
Online (Zoom) (Den Link erhalten Sie nach Anmeldung.)
Online Veranstaltungsreihe zum Thema 'Neue Ländlichkeit: Aufbrüche - Ideen - Reflexionen'
Noch vor wenigen Jahren galt das Landleben als Auslaufmodell. Inzwischen ist eine neue Ländlichkeit auf dem Vormarsch: ein Leben in agrarischer Landschaft mit Lebensformen und Erwerbsmodellen jenseits der Landwirtschaft. Gerade die Pandemie hat mit neuen digitalen Formaten das Interesse am ländlichen Wohnen befördert. Gutes Leben auf dem Land suchen immer mehr Menschen aus der Großstadt. Diese neue Ländlichkeit bietet ebenso Chancen wie Herausforderungen.
Bereits 2020 haben sich die Mecklenburger AnStiftung und die Europäische Akademie Mecklenburg-Vorpommern e.V. zusammengetan, um diesen Wandel mit Impulsen aus Wissenschaft und Praxis zu beleuchten und zu gestalten. Auch 2024 starten wir einen neuen Jahreszyklus – am ersten Montag des Monats (außer bei Feiertagen) als Online-Beitrag per Zoom.
Den Zoom-Einwahllink für alle Veranstaltungen der Reihe erhalten Sie bei der Europäischen Akademie M-V nach Anmeldung.
Wir freuen uns auf Ihr Interesse!
Datum: Montag, 05.02.2024, 18:00 – 19:15 Uhr
Thema: Das sozialistische Dorf. Was war? Was bleibt?
Referent: Dr. Michael Heinz, Universität Rostock
Durch die Ergebnisse des Zweiten Weltkriegs erweiterte sich der sowjetische Machtbereich erheblich. Mithilfe der lokalen Kommunisten ging die Sowjetunion daran, die (Land-)Wirtschaft mehr oder weniger nach ihrem Vorbild umzugestalten – so auch auf dem Territorium der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und der späteren Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Gutsanlagen wurden teilweise abgebrochen und Neubauernhäuser errichtet. Es entstanden Volkseigene Güter (VEG) und ab 1952 Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften (LPG). Die herrschende Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) baute auf Musterdörfer wie Mestlin sowie später Ferdinandshof und verfolgte damit ein Konzept der zentralen Orte zulasten kleiner Dörfer. Während der zunehmenden Industrialisierung des Agrarwesens beschritt die SED mit der betrieblichen Trennung von Ackerbau und Viehwirtschaft einen Sonderweg. Neue Dimensionen entstanden im Agrarwesen und damit auch in der Dorfentwicklung. Dieser Vortrag resümiert 45 Jahre Land(wirtschafts)entwicklung in der SBZ und der DDR, und fragt, ob in wie weit es der SED gelang, den ländlichen Raum bis heute nachhaltig zu verändern.
Moderation: Dr. Wolf Schmidt, Mecklenburger AnStiftung
Die Teilnahme ist für alle Interessierten kostenlos. Für Anmeldungen und Rückfragen stehen wir Ihnen gern unter info@ea-mv.com oder unter 03991-1537-11 zur Verfügung.
Spurensuche - Sinti und Roma in Mecklenburg-Vorpommern: Zwischen Nicht-Wahrnehmung und Ausgrenzung 24.02.2024
Haus des Gastes, Waren (Müritz) (Neuer Markt 21, 17192 Waren (Müritz))
Spurensuche - Sinti und Roma in Mecklenburg-Vorpommern
Zwischen Nicht-Wahrnehmung und Ausgrenzung
Menschen, die der vielfältigen ethnischen Gruppe der Sinti und Roma angehören, werden in Europa seit Jahrhunderten mit Misstrauen, Ausgrenzung und gesellschaftlichen Vorurteilen konfrontiert. Gerade im deutschsprachigen Raum sind rassistische und abwertende Vorurteile gegen Sinti und Roma noch bis heute weit verbreitet. Wie bei vielen anderen Ethnien auch, wurde diese rassistische Ideologie gegen die Sinti und Roma während der NS-Zeit in Deutschland institutionalisiert, was zur grausamen Ermordung Hunderttausender führte. Doch auch nach dem Ende der NS-Diktatur hat sich in der gesellschaftlichen Wahrnehmung und der erinnerungskulturellen Aufarbeitung wenig grundlegend geändert. Die historischen und aktuellen Schicksale der Sinti und Roma werden oft lediglich als Fußnote wahrgenommen. Darüber hinaus bestehen Vorurteile und Rassismus auch heute noch, und scheinen in der aktuellen gesellschaftlichen Gemütslage sogar Konjunktur zu erfahren. Somit ist die Existenz der Sinti und Roma auch in der Gegenwart entweder von kollektiver Nicht-Wahrnehmung oder aber von anhaltender Ausgrenzung und Diskriminierung gezeichnet. Diese Tagung lädt dazu ein, dieses wichtige Thema näher zu beleuchten und sich mit den Schicksalen der betroffenen Menschen aus historischer und aktueller Perspektive intensiver zu befassen. Die Inspiration für diese Tagung lieferte das kürzlich erschienene Buch „Sinti und Roma in Mecklenburg und Vorpommern: Eine Geschichte in Biografien“ von Dr. Natalja Jeske, das von RAA – Demokratie und Bildung MV e. V. und der Landeszentrale für politische Bildung MV herausgegeben wurde.
Ort: Haus des Gastes, Neuer Markt 21, 17192 Waren (Müritz)
Datum: 24. Februar 2024
Literaturbegegnungen - Wochenendseminar „Es war einmal: ein Dorf“ 01.03. - 03.03.2024
Europäische Akademie Mecklenburg-Vorpommern e.V. (Eldenholz 23, 17192 Waren (Müritz))
In den letzten Jahren haben sich zahlreiche Künstler, vor allem auch Schriftsteller, ganz verstärkt dem Thema Dorf zugewandt, nicht zuletzt aus der Tatsache heraus, sich neu orientieren zu wollen oder zu müssen. Das Dorf steht nicht mehr nur für einen Ort auf dem Land, sondern für ein Lebenskonzept. Man versucht, gegen das immer höhere Tempo und die unendlichen Möglichkeiten der modernen Welt, Übersicht und Selbstbestimmtheit im eigenen Leben zu bewahren. Auch kleinste Orte entwickeln sich jedoch sehr gegensätzlich: Während die einen aufgrund von Leerstand, Wegzug und Überalterung ausbluten, erblühen die anderen als Erweiterungen der vorstädtischen „Speckgürtel“ und offerieren Gestaltungsräume für alternative und selbstbestimmte Lebens-weisen. Verschiedenste Welten und Lebensvorstellungen prallen in der Realität aufeinander, die in Romanen verarbeitet werden. Die nostalgische Idee, dass man aufs Land zieht und damit die Probleme, die auf der Welt existieren, irgendwie verschwinden, kann jedoch nicht funktionieren. Sie existieren weiter, nur gibt es einen anderen Bezugsrahmen. Das Dorf ist keine bessere, sondern eine andere Welt. Das spiegelt sich auch in den neuen Dorfromanen: sie schildern keine heile Welt. Welches Bild sich Menschen vom Leben, Wohnen und Arbeiten auf dem Land machen, hängt nicht zuletzt auch von den Blickwinkeln ab, die u.a. in Romanen vermittelt werden.
Dieser Workshop möchte anhand der beiden Romane „Vor dem Fest“ von Saša Stanišić und „Dorfroman“ von Christoph Peters die Perspektive auf das Ländliche fokussieren und unter anderem folgende Fragen diskutie-ren: Was braucht die dörfliche Zukunft? Was passiert, wenn die Gesellschaft Dörfer vergisst? Wie kommen Alteingesessene und Neuzugezogene miteinander aus? Bei der Auswahl der Romane steht im Zentrum, dass über individuelle Prozesse und Handlungsweisen der literarischen Figuren hinaus gesellschaftliche Entwicklun-gen abgebildet werden. Bewusst wurden Werke ausgewählt, die einmal im Osten und einmal im Westen Deutschlands mit ihren Handlungen angesiedelt sind. In beiden Romanen stehen die Helden vor neuen, sie herausfordernden Entscheidungen.
Dieses Wochenende richtet sich an alle, die Freude an der Lektüre von Texten und Interesse am Austausch haben. Neugier und Offenheit sind wichtiger als intensive Vorbereitung. Im Mittelpunkt steht die Bereitschaft, sich mit den Romanen - die jeder Teilnehmer vorab gelesen hat - auseinanderzusetzen. Lesephasen und Ge-spräche in kleinen Gruppen sowie zusammenfassende Annäherung im größeren Plenum wechseln einander ab. Dabei stehen nicht literaturwissenschaftliche Aspekte im Mittelpunkt, sondern das Gespräch. Die Texte sind der Ausgangspunkt, die Quelle, aus der geschöpft wird. Weitere Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Historische Entwicklungen und Ereignisse in der Sicherheitspolitik 04. – 07.03.2024
Europäische Akademie M-V, Waren (Müritz)
Das Thema Sicherheitspolitik ist elementar für jedes staatliche Verteidigungsorgan. Wichtige und wegweisende Entscheidungen zu treffen und diese dann umzusetzen erfordert ein fundiertes Grundverständnis darüber, wie sich die verschiedenen Akteure und Tendenzen in allen Belangen der Sicherheit auf nationaler und internationaler Sicherheit entwickeln und in der Vergangenheit entwickelt haben. In unserer komplexen Welt sind hierbei nicht nur nationale Aspekte von Bedeutung, sondern es gilt vor allem internationale Perspektiven und Verflechtungen zu analysieren und zu verstehen. Wie kommen gerade diese internationalen Verbindungen zu Stande? Wodurch werden sie beeinflusst? Welche Akteure sind hierbei involviert, und wie vernetzen sich diese miteinander? Welche Faktoren sind besonders tonangebend, und welche werden oft außenvor gelassen? Welche Lehren können aus der jüngeren geschichtlichen Entwicklung der Sicherheitspolitik gezogen werden? Und welche Relevanz haben diese Erkenntnisse in unserer heutigen Zeit noch? Inwieweit stellt der Russische Angriffskrieg auf die Ukraine eine Zäsur der internationalen Sicherheitspolitik dar, und inwiefern wird dieser Faktor künftige sicherheitspolitische Debatten prägen. Diesen und anderen Fragestellungen wollen wir auf den Grund gehen. In diesem Seminar laden wir Sie herzlich dazu ein, sich mit uns diesen schwierigen aber essentiellen Problemen zu stellen.
Neue Ländlichkeit: Aufbrüche - Ideen - Reflexionen 04.03.2024
Online (Zoom) (Den Link erhalten Sie nach Anmeldung.)
Online Veranstaltungsreihe zum Thema 'Neue Ländlichkeit: Aufbrüche - Ideen - Reflexionen'
Noch vor wenigen Jahren galt das Landleben als Auslaufmodell. Inzwischen ist eine neue Ländlichkeit auf dem Vormarsch: ein Leben in agrarischer Landschaft mit Lebensformen und Erwerbsmodellen jenseits der Landwirtschaft. Gerade die Pandemie hat mit neuen digitalen Formaten das Interesse am ländlichen Wohnen befördert. Gutes Leben auf dem Land suchen immer mehr Menschen aus der Großstadt. Diese neue Ländlichkeit bietet ebenso Chancen wie Herausforderungen.
Bereits 2020 haben sich die Mecklenburger AnStiftung und die Europäische Akademie Mecklenburg-Vorpommern e.V. zusammengetan, um diesen Wandel mit Impulsen aus Wissenschaft und Praxis zu beleuchten und zu gestalten. Auch 2024 starten wir einen neuen Jahreszyklus – am ersten Montag des Monats (außer bei Feiertagen) als Online-Beitrag per Zoom.
Den Zoom-Einwahllink für alle Veranstaltungen der Reihe erhalten Sie bei der Europäischen Akademie M-V nach Anmeldung.
Wir freuen uns auf Ihr Interesse!
Datum: Montag, 04.03.2024, 18:00 – 19:15 Uhr
Thema: Krisenvorteile des Landlebens am Beispiel Blackout
Referent: Sven Kasulke, Innenministerium M-V
Ein Blackout, also ein großflächiger langanhaltender Stromausfall ist ein Ereignis, welches nicht erst seit den sicherheitspolitischen Verwerfungen der vergangenen zwei Jahre wieder im Focus des Bevölkerungsschutzes steht. Insbesondere durch den Ausbau der erneuerbaren Energien im Rahmen der Maßnahmen zum Klimaschutz hat diese Thematik an Bedeutung gewonnen. Der Vortrag beschäftigt sich mit den Gründen für Blackouts und deren
Auswirkungen auf unser technisiertes Leben in Deutschland. Es werden „Best Practise“ Möglichkeiten der örtlichen Risikoabschätzung vorgesellt und Kompensationsmaßnahmen im Ereignisfall genannt. Dabei werden Unterschiede in der Betroffenheit und Resilienz zwischen dem ländlichen und Ballungsräumen deutlich gemacht.
Moderation: Dr. Wolf Schmidt, Mecklenburger AnStiftung
Die Teilnahme ist für alle Interessierten kostenlos. Für Anmeldungen und Rückfragen stehen wir Ihnen gern unter info@ea-mv.com oder unter 03991-1537-11 zur Verfügung.
Indien - Eine aufstrebende Weltmacht? 15. - 17.03.2024
Europäische Akademie M-V, Waren (Müritz)
Indien hat 2023 China als bevölkerungsreichstes Land der Welt abgelöst. Der südasiatische Gigant wird auch wirtschaftlich und militärisch immer bedeutsamer, nicht zuletzt angesichts aktueller globaler Krisen. Trotzdem spielt Indien bislang in der internationalen Politik keineswegs die einflussreiche Rolle, die man von einem Land dieser Größe und Bedeutung erwarten könnte. Lange Zeit stand man sich in Neu-Delhi hierbei selbst im Weg und sorgte mit folgenschweren Fehlkalkulationen dafür, dass Indien im 20. Jahrhundert weitgehend eine „verhinderte Großmacht“ blieb. Kann Indien im 21. Jahrhundert neben und zwischen China und den USA zu einer echten Weltmacht werden?
Das Seminar möchte sich dieser Frage aus unterschiedlichen Perspektiven annähern. Neben der politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Entwicklung Indiens sollen die Beziehungen des Landes zur Volksrepublik China und zu den Vereinigten Staaten im Mittelpunkt stehen. Das indische Verhältnis zu China ist historisch belastet, von tiefem Misstrauen geprägt und zugleich von einer eigentümlichen Dynamik von Konflikt, Konkurrenz und Kooperation gekennzeichnet. Auch die Beziehungen Indiens zu den USA sind kompliziert – die vielfach beschworene „natürliche Partnerschaft“ zwischen „der ältesten und der größten Demokratie“ der Erde hat sich bislang allenfalls in Ansätzen manifestiert. Die Position Indiens in der sino-amerikanischen Rivalität wird womöglich von entscheidender Bedeutung sein, nicht nur für die Zukunft Südasiens, sondern der ganzen Welt.
Neue Ländlichkeit: Aufbrüche - Ideen - Reflexionen 02.04.2024
Online (Zoom)
Noch vor wenigen Jahren galt das Landleben als Auslaufmodell. Inzwischen ist eine neue Ländlichkeit auf dem Vormarsch: ein Leben in agrarischer Landschaft mit Lebensformen und Erwerbsmodellen jenseits der Landwirtschaft. Gerade die Pandemie hat mit neuen digitalen Formaten das Interesse am ländlichen Wohnen befördert. Gutes Leben auf dem Land suchen immer mehr Menschen aus der Großstadt. Diese neue Ländlichkeit bietet ebenso Chancen wie Herausforderungen.
Bereits 2020 haben sich die Mecklenburger AnStiftung und die Europäische Akademie Mecklenburg-Vorpommern e.V. zusammengetan, um diesen Wandel mit Impulsen aus Wissenschaft und Praxis zu beleuchten und zu gestalten. Auch 2024 starten wir einen neuen Jahreszyklus –am ersten Montag des Monats (außer bei Feiertagen) als Online-Beitrag per Zoom.
Den Zoom-Einwahllink für alle Veranstaltungen der Reihe erhalten Sie bei der Europäischen Akademie MV nach Anmeldung.
Wir freuen uns auf Ihr Interesse!
Dorpat / Tartu - Eine Kulturhauptstadt mitten in Europa 05. - 07.04.2024
Europäische Akademie M-V, Waren (Müritz)
Tartu? Das ist in Estland, oder? Wieso denn europäische Kulturhauptstadt? Das fragen sich sicher viele Menschen. Das Vorwort des im Herbst erscheinenden Buches „Dorpat / Tartu: Geschichte einer Europäischen Kulturhauptstadt“ beschreibt die seit ihrer Stadtgründung bestehende enge europäische Vernetzung des sogenannten „Embach-Athens“ wie folgt:
„Ein europäischer Ort, belehnt durch einen Kaiser des Heiligen Römischen Reichs, Teil eines Territoriums im Besitz von Kreuzrittern, heftig umkämpft vom Königreich Polen und von russischen Fürsten und Zaren, unter dem schirmenden Schutz des lutherischen Großreichs Schweden, schließlich Provinz des Russländischen Imperiums – kann es so viele Schnittmengen in Europa überhaupt geben? Doch damit nicht genug, schließlich kulturell-wissenschaftliches Zentrum eines unabhängigen baltischen Staates, mehrmals von Diktaturen überrannt, um für über vier Jahrzehnte in sowjetischer Finsternis zu verblassen und schließlich heute umso mehr in einem Mitgliedsland der Europäischen Union zu erstrahlen? Ja, so eine bewegte Geschichte gibt es tatsächlich. In der Stadt Dorpat, estnisch Tartu, der zweitgrößten Stadt Estlands und bis heute dessen universitärer Mittelpunkt.“
Das europäische Kulturhauptstadt-Projekt Tartu2024 will die kulturelle Vielfalt einer geographisch gesehen am Rande der EU liegenden Region vorstellen, die sich in ihrer Geschichte, Kultur und Entwicklung jedoch immer als Teil Europas gesehen hat. Verständnis und Solidarität können in Europa nur wachsen, wenn wir uns unserer gemeinsamen Geschichte und Verantwortung bewusst werden.
Online Veranstaltungsreihe zum Thema: Das Baltikum: Unser unbekannter Nachbar 09.04.2024
Online (Zoom)
Die drei Baltischen Staaten, oft einfach auch als Baltikum bezeichnet, sind spätestens seit dem Angriff
Russlands auf die Ukraine auch politisch ins Zentrum Europas gerückt. Die drei ehemaligen Sowjetrepubliken,
die heute Mitglieder der Europäischen Union und der NATO sind, stehen nun durch ihre
direkte Grenze zu Russland und Belarus im Fokus sicherheitspolitischer Betrachtungen. Dieses
Spannungsfeld wird zusätzlich verschärft durch die Geschichte des Baltikums als ehemaliger Teil der
Sowjetunion, auf den Russland heute einen Hegemonieanspruch erhebt.
Dabei täuscht der Begriff Baltikum jedoch darüber hinweg, dass es sich hier um drei verschiedene
Länder mit eigener Kultur und unterschiedlichen Gesellschaften handelt. Estland, Lettland und Litauen
blicken auf Jahrhunderte individueller Geschichte zurück, die nicht zuletzt auch das heutige politische
Handeln unterschiedlich prägen. Als ehemalige Sowjetrepubliken sind sie heute Teil der Europäischen
Union. Diese kontrovers anmutende Tatsache lässt sich nur verstehen, wirft man einen Blick auf die
Geschichte der Region.
Zum besseren Verständnis der drei baltischen Staaten möchten wir auch in 2024 unsere Online-Reihe
fortführen und uns der Thematik aus unterschiedlichen Perspektiven näheren. Dazu erfolgt im Rahmen
der ersten drei Veranstaltungen die Betrachtung aus einer primär wirtschaftshistorischen Perspektive,
um so die Entwicklung der Region aber auch mögliche Interessen äußerer Mächte besser
nachzuvollziehen. Die folgenden drei Veranstaltungen blicken dann primär auf politische Konflikte,
deren erinnerungskulturelle Nachwirkungen auch heute noch spürbar sind. Die Spurensuche in der
Vergangenheit dient dabei auch dem Verstehen aktueller politischer und gesellschaftlicher
Zusammenhänge. Nicht zuletzt ist dies für Mecklenburg-Vorpommern als Land mit starker Ausrichtung
in den Ostseeraum besonders relevant. Hierzu möchten wir Sie herzlich einladen.
Den Zoom-Einwahllink für alle Veranstaltungen dieser Reihe erhalten Sie bei der Europäischen
Akademie M-V nach Anmeldung.
Wir freuen uns auf Ihr Interesse!
Mecklenburg & die USA: Historische, politische und kulturelle Verbindungen 12.04. - 14.04.2024
Europäische Akademie M-V, Waren (Müritz)
Wie stark Deutschland und die USA miteinander verbunden sind ist vielen Leuten hinlänglich bekannt. Besonders seit dem frühen 20. Jahrhundert sind die USA, aufgrund ihrer wirtschaftlichen, militärischen, und nicht zuletzt auch kulturellen globalen Voranstellung, präsent und allgegenwärtig. Doch auch auf regionaler Ebene hier in Mecklenburg-Vorpommern gibt es viele Verbindungen zu den Vereinigten Staaten. Es ist kein Zufall, dass es in den USA mehrere Bezirke und Stadtteile gibt, welche ebenfalls Mecklenburg heißen. Das vermeintlich bekannteste Beispiel ist hierbei sicherlich Mecklenburg County, im US-Bundesstaat North Carolina, welches heutzutage mit ca. 1,2 Millionen Einwohnern, und der Großstadt Charlotte aufwarten kann. Gegründet im Jahre 1762, und benannt nach der Herzogin Sophie Charlotte zu Mecklenburg-Strelitz, welche durch Ihre Heirat mit König Georg III. im Jahre 1761 somit auch in den britischen Adel eintrat, hat Mecklenburg County, North Carolina bereits eine geschichtsträchtige Vergangenheit mit direktem Bezug zu unserer Region vorzuweisen. Seit 1994 besteht zudem auch eine Partnerschaft zwischen den beiden Mecklenburgs, und seit 2001 besteht sogar eine Partnerschaft zwischen Rostock und Raleigh, der Landeshauptstadt North Carolinas. Darüber hinaus gibt es noch ein Mecklenburg County im US-Bundesstaat Virginia, welches mit seinen knapp über 30.000 Einwohnern im Vergleich zum großen Mecklenburg County, NC jedoch eher überschaubar ist. Doch die Strahlkraft Mecklenburgs hat sogar auf lokalster Ebene ihren Einfluss genommen. So gibt es z.B. sogar im mittleren Westen des Staates New York, unweit der Universitätsstadt Ithaca und der Finger Lakes, einen Stadtteil in der Kleinstadt Hector, welcher ebenfalls den Namen Mecklenburg trägt. Die letzteren beiden Fallbeispiele sind in erster Linie durch die weitläufige Verbreitung deutscher Einwanderer in Nordamerika, besonders während des späten 18. Jahrhunderts, und insbesondere während des 19. Jahrhunderts, zu begründen. Bis heute verweisen noch immer ca. 17% aller US-Amerikaner auf deutsche Wurzeln, womit sie die größte ethnische Abstammungsuntergruppe in den USA darstellen. Sozialwissenschaftler haben bereits einige Forschungsergebnisse zum Thema Migration präsentiert, doch in den letzten Jahren gab es vermehrt Forschungsansätze und Bestreben, auch andere Schnittpunkte zwischen den USA und Deutschland, und besonders der Region Mecklenburg zu untersuchen. In diesem Seminar laden wir Sie herzlich dazu ein, sich mit uns und fachkompetenten Expert*innen ein konkreteres Bild und ein besseres Verständnis darüber zu verschaffen, wie sehr Mecklenburg und die USA im historischen, kulturellen, und politischen Sinne miteinander verbunden sind.